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Nikopolis und das Tor zur Unterwelt

In der Nähe von Preveza wurde im Jahr 30 v. Chr. von Octavian, dem späteren römischen Kaiser Augustus zu Ehren seines Sieges über Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht von Aktium die Stadt Nikopolis gegründet. Der Name der Stadt bedeutet übersetzt „Siegesstadt“. In die Stadt Nikopolis wurden die Einwohner der umliegenden, von den Römern zerstörten Städte umgesiedelt. Durch Privilegien politischer und finanzieller Art wuchs Nikopolis schnell zu einem wirtschaftlichen Zentrum heran und wurde sehr reich, sogar eine eigene Münze gab es. In der Blütezeit von Nikopolis lebten hier 320 000 Menschen.

Nachdem der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom in Nikopolis den christlichen Glauben lehrte, wurde die Stadt zum christlichen Zentrum der Umgebung. Nach teilweiser Zerstörung und Plünderung der Stadt durch die Goten im fünften Jahrhundert wurde sie mit noch größeren Wällen wieder aufgebaut, war im Jahr 293 n. Chr. Hauptstadt des Epirus und wurde im Jahr 1032 durch die Bulgaren vollständig zerstört.

1913 begannen die ersten Ausgrabungsarbeiten in Nikopolis und brachten die noch in voller Höhe erhaltene byzantinische Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen sowie die Grundmauern, Mosaike und Steinmetzarbeiten mehrerer Basiliken zum Vorschein. Das ebenfalls freigelegte Amphitheater lässt trotz der Zerstörungen noch heute seine ursprüngliche Größe und Bedeutung erkennen. Viele der Ruinen wurden nach den Ausgrabungen wieder hergestellt und sind heute in ihrer ursprünglichen Pracht zu besichtigen.

Nikopolis

Nikopolis ©iStockphoto/PanosKarapanagiotis

Nördlich von Nikopolis verläuft der Fluss Acherondas, der in der Antike als Grenze zwischen den Reichen der Lebenden und der Toten betrachtet wurde. Auf einem Hügel oberhalb des Ufers befand sich das Tor zur Unterwelt.

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