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Mysterisches Eleusis

Die geschichtsträchtige Stadt am Nordufer des Saronischen Golfs ist heute unter dem Namen Eléfsis bekannt. In der Industriestadt dreißig Kilometer nordwestlich von Athen leben rund fünfundzwanzigtausend Einwohner. Hier befindet sich die größte Ölraffinerie des Landes sowie der zu Athen gehörende Militärflughafen. Alles in allem also eine nicht sehr einladende Gegend.

Aber hier, zwischen den Industrieanlagen und Lagerhallen, befindet sich auf einem 63 Meter hohen Felsen, dessen Spitze ein moderner Uhrturm ziert, ein Ausgrabungsgelände, in dem eine der wichtigsten Mysterienstätten der Antike freigelegt wurde. Die meisten der entdeckten Bauwerke stammen aus der römischen Zeit und wurden unter den Kaisern Hadrian und Marc Aurel errichtet. Für die Propyläen standen die der Athener Akropolis Pate. Dahinter befand sich das Telesterion, ein großer Tempel, der bereits um 600 v. Chr. errichtet und mehrfach erweitert wurde. Innerhalb des Geländes befindet sich das Ploutonion, eine Grotte im Fels, die das Tor zum Hades, also zur Unterwelt bildete. Neben den zu besichtigenden antiken Ruinen, von denen jedoch größtenteils nur noch Grundmauern vorhanden sind, wurde am Rand des Ausgrabungsgeländes ein archäologisches Museum errichtet, in dem viele der Funde ausgestellt sind.

Die Mysterien von Eleusis bezogen sich auf die Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit, Demeter, sowie ihre Tochter Persephone. Es handelte sich dabei um die Feiern anlässlich der regelmäßigen Rückkehr Persephones in die Welt der Lebenden. Sie fanden im zeitigen Frühjahr und im Spätsommer statt. Vermutlich gab es diese Feiern bereits in der Mykenischen Zeit, also um 1500 v. Chr., und zwar über einen Zeitraum von zweitausend Jahren im jährlichen Abstand.

Eleusis

Eleusis ©iStockphoto/IURII KODENTCEV

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