Mistrás, mittelalterliche Stadt auf dem Peleponnes
Nachdem Sparta, die Hauptstadt Lakoniens, zerstört worden war, zogen ihre Bewohner im 13. Jahrhundert in das sechs Kilometer entfernte Mistrás, wo fränkische Kreuzritter im Jahr 1249 auf einem dem Taigetos-Gebirge vorgelagerten Hügel eine Burg errichtet hatten, die nur wenige Jahre später von den Byzantinern erobert wurde. Am Fuß dieses Hügels bauten sie eine Stadt auf, die im Mittelalter zur bedeutendsten Stadt des Peleponnes wurde. Zahlreiche Kirchen und Klöster wurden innerhalb der Stadt Mistrás errichtet. Mistrás war Sitz der byzantinischen Fürsten, die von hier aus den Peleponnes beherrschten. Im Jahr 1480 wurde die Stadt den Türken übergeben und befand sich zwischen 1687 und 1715 unter venezianischer und später wieder unter türkischer Herrschaft.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte Mistrás noch 42 000 Einwohner und um 1800 lebten hier immer noch 16 000 Menschen. Als im Jahr 1834 die Stadt Sparta neu gegründet wurde, zogen die letzten Bewohner aus Mistrás wieder nach Sparta zurück und die Stadt blieb unbewohnt. Heute ist Mistrás eine Ruinenstadt, in der die mittelalterlichen Paläste und Wohngebäude noch einen guten Eindruck von ihrer ursprünglichen Pracht vermitteln. Viele der Kirchen und Klöster im byzantinischen Baustil mit ihren Fresken sind noch sehr gut erhalten.
Die Stadt Mistrás gliedert sich in eine Unter- und eine Oberstadt, die jeweils von einer Stadtmauer umgeben und durch das Nauplia-Tor miteinander verbunden sind. In der Oberstadt befindet sich der Despoten-Palast und die Kirche Agia Sofia, im unteren Bereich sind die meisten Kirchen und Klöster zu besichtigen, sowie das Museum von Mistrás.