Menschen in Griechenland
Die Geschichte und Entwicklung Griechenlands ist eng mit der des Balkans und der Türkei verwoben. So verwundert es auch nicht, dass es in Griechenland neben der griechischen Mehrheit auch einige Zuwanderergruppen aus dem Balkangebiet bzw. aus dem Nachbarland Türkei gibt.
Die Türken sind es auch, die den größten Teil der in Griechenland lebenden Minderheiten ausmachen, was aber nicht bedeutet, dass in Griechenland viele Türken leben: Seit dem Bevölkerungstausch zwischen Griechenland und der Türkei in den frühen 1920er Jahren nahm ihre Zahl in Griechenland kontinuierlich ab. Trotzdem findet man auch heute noch unterschiedliche türkische Dialekte, die man sowohl in Griechenland als auch in der Türkei versteht. Die meisten anderen Zuwanderergruppen Griechenlands stammen ursprünglich vom Balkan, sie sprechen Mazedonisch oder Aromunisch, Bulgarisch oder Albanisch. Auch eine kleine Anzahl Armenier, Juden und Roma haben hier ein neues Zuhause gefunden bzw. wiedergefunden.
Wie viele Zugewanderte es in Griechenland genau gibt, darüber scheiden sich die Geister jedoch: Der griechische Staat erhebt keine Informationen über die kulturellen oder sprachlichen Minderheiten im Land, so dass nur grobe Schätzungen einen ungefähren Anhaltspunkt geben können. Übrigens: Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Griechenland ein echter Vielvölkerstaat, der Menschen der unterschiedlichsten Nationen und Konfessionen ein Zuhause gab. Die dramatischen politischen Ereignisse im Griechenland des frühen 20. Jahrhunderts bewirkten jedoch, dass Tausende zwangsweise umgesiedelt wurden – aus dem einstigen kulturellen Schmelztiegel verschwanden die multikulturellen Einflüsse und mit ihnen die vielen unterschiedlichen Sprachen, Ideen, Religionen, Bräuche, Architekturen und Rezepte.
Die mit Abstand wichtigste Sprache Griechenlands ist heute das Neugriechische, das von beinahe 100 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird und als offizielle Amtssprache gilt. Daneben findet aber auch noch Altgriechisch Verwendung: An den griechischen Schulen ist es Pflichtfach und wird darüber hinaus im Gottesdienst der griechisch-orthodoxen Kirche benutzt.