Tapfere Souli-Dörfer
Während seiner Geschichte wurde Griechenland häufiger von den Osmanen und Türken angegriffen und besetzt. Zuletzt im 18. und 19. Jahrhundert befand sich fast ganz Griechenland unter türkischer Herrschaft, bis auf drei kleine Regionen, zu denen die Dörfer der Souli-Berge im Epirus gehörten.
Bereits im 16. und 17. Jahrhundert zogen viele griechische Familien aus den türkisch besetzten Gebieten in die Souli Berge, wo sie aufgrund der kargen und unfruchtbaren Landschaft nicht genügend Lebensmittel produzieren konnten, um überleben zu können. Das führte dazu, dass sich die Soulioten bewaffneten und die reichen türkischen und albanischen Dörfer in der Umgebung überfielen, um Lebensmittel und Geld zu beschaffen. Um weiteren Überfällen zu entgehen, zahlten einige Dörfer schließlich Tribute an die Soulioten. Die Soulioten bestanden aus Familienclans, sogenannten Fáres. Sie vereinigten sich im Laufe der Zeit und bildeten einen Rat aus den Oberhäuptern der Fáres. Diese gewannen damit an Macht und beschützten schließlich auch die umliegenden Dörfer vor den Türken.
Im Laufe der Zeit wurden die Souli-Dörfer immer wieder von türkischen und albanischen Truppen angegriffen, die jedoch gegen den Partisanenkrieg der Soulioten wenig ausrichten konnten. Ab 1802 kämpfte Ali Pascha gegen die Souli-Dörfer und es gelang ihm schließlich, sie zu isolieren. Drei Jahre dauerte der Kampf an, bis ein Vertrag mit Ali Pascha geschlossen wurde, der den Soulioten freies Geleit beim Verlassen ihrer Dörfer gewähren sollte. Da sie Ali Pascha nicht trauten, ließen sie den Mönch Samuil in der Pulverkammer des Klosters Koungi zurück, der nach dem Einzug der Türken das Pulver zündete und das gesamte Kloster damit vernichtete.